Die Beiträge zu einer Lebensversicherung teilen sich in einen Risiko- und einen Sparanteil auf, wobei bei Rentenversicherungen der Risikoanteil entfällt. Bei einer Indexpolice werden die Beiträge zunächst in konservative Anlagen wie festverzinsliche Wertpapiere und Hypotheken investiert, wobei nur ein kleiner Teil in Aktien fließt. Diese konservativen Anlagen sollen Überschüsse erwirtschaften, die nach Abzug der Kosten in weitere konservative Anlagen reinvestiert werden.
Der entscheidende Unterschied bei Indexpolicen ist, dass die Überschüsse in Optionen auf Aktienindizes investiert werden. Der Versicherungsnehmer wählt zu Beginn des Vertrags einen Index, der jedes Jahr neu bestimmt werden kann. Je nach Marktlage kann der Sparer entscheiden, ob die Überschüsse weiterhin klassisch verzinst oder in den gewählten Index investiert werden.
Beispielsweise könnten 1,5 % Überschussverzinsung auf ein Guthaben von 10.000 Euro zur Investition von 150 Euro in eine Option auf einen Aktienindex führen. Diese Option ermöglicht potenziell höhere Renditen durch einen Hebeleffekt. Wenn die Option „im Geld“ ist, wird der Gewinn dem Versicherungsvertrag gutgeschrieben. Ist die Option „aus dem Geld“, trägt die Bank den Verlust, erhält aber eine Prämie, die dem Versicherungsnehmer belastet wird.
Cap und Quote
Versicherer setzen bei Indexpolicen eine Gewinnobergrenze, den sogenannten Cap, der jährlich neu festgelegt wird. Übersteigt der Gewinn aus dem Optionsgeschäft diese Grenze, geht der Überschuss an den Versicherer. Alternativ kann eine Quote festgelegt werden, bei der der Versicherungsnehmer einen festen Prozentsatz des Gewinns erhält. Langfristig kann die Quote die lukrativere Wahl sein.
Ist eine Indexpolice empfehlenswert?
Klassische Renten- oder Lebensversicherungen sind aufgrund hoher Kosten und niedriger Zinsen nicht mehr empfehlenswert. Bessere Renditechancen bieten fondsgebundene Lösungen, die direkt in Fonds oder ETFs investieren. Diese sind insbesondere bei langfristigen Anlagen attraktiver.
Der einzige sinnvolle Grund für den Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung mit Sparanteil liegt in der betrieblichen Altersvorsorge. Hier ist eine echte Fondspolice jedoch in der Regel die bessere Wahl.
Nachteile und Kritik an Indexpolicen
Indexpolicen bieten meist nur geringfügig bessere Renditen als klassische Verträge. Die Kosten für die Optionsprämie und die Gewinnbeschneidung durch Cap oder Quote schmälern die Ertragsaussichten. Wer auf Sicherheit setzt, vermisst den Garantiezins. Zudem wirkt die Mischung aus Aktienmarktinvestment und konservativen Anleihen wenig überzeugend.
Für die private Vorsorge ist es sinnvoller, die Risikoabsicherung über eine reine Risikolebensversicherung abzudecken und den Sparanteil direkt in Indexfonds zu investieren.